Sommerzeit ist Campingzeit und gerade in Zeiten enger geschnürter Reisebudgets liegt das eigene Wohnmobil wieder mehr denn je im Trend. Aktuellen Zahlen zufolge kaufen die Bundesbürger mehr Wohnmobile und Camper denn je. Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Wohnmobile und Caravane hat sich seit 2017 beinahe verdoppelt. 2023 belief sich die Zahl der angemeldeten Fahrzeuge auf rund 838.300. Doch wer zum ersten Mal mit dem eigenen Wohnmobil in den Urlaub aufbricht, steht vielleicht auch vor einer Vielzahl von Fragen. Eine der Wichtigsten bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der ein solches Mobil gelenkt werden darf. Dieser Ratgeber fasst das Wichtigste rund um die Höchstgeschwindigkeit zusammen.
Entscheidend für die Höchstgeschwindigkeit ist die Art des Fahrzeugs beziehungsweise dessen Gewicht. Hier gibt es sowohl bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit als auch bei Bußgeldern und Sanktionen erhebliche Unterschiede. Wie schnell Sie mit Ihrem Camper fahren können, legt die Straßenverkehrsordnung fest. Neben der Fahrzeugklasse spielt hier generell auch die Strecke eine wesentliche Rolle. Wer mit dem Wohnwagen innerorts unterwegs ist, darf längst nicht so schnell fahren wie auf der Autobahn.
Innerorts gibt es bei der Höchstgeschwindigkeit keine Unterschiede für Wohnmobile. Hier gilt, wenn es Schilder nicht anders angeben, generell eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Weichen einzelne Streckenabschnitte davon ab, weisen darauf auch generell Schilder am Straßenrand hin. Diese sind dann auch für alle Camper bindend.
Für Wohnmobile, die nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gelten außerorts die gleichen Begrenzungen wie für PKW. Auf Landstraßen dürfen Camper demnach maximal 100 km/h fahren. Fahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gehören in die Gruppe der LKW. Für sie sind dann auch andere Geschwindigkeitsbegrenzungen bindend. So dürfen sie auf den Landstraßen beispielsweise nicht mehr als 80 km/h fahren.
Auf Autobahnen ist für Wohnmobile, die leichter sind als 3,5 Tonnen generell die Beschilderung bindend. Doch was heißt das? Dank moderner Fahrzeugtechnik können Camper auf Autobahnen, wenn durch Schilder die Geschwindigkeit nicht begrenzt wird, auch einmal mehr als 100 km/h zurücklegen. In diesem Fall gilt hier wie für den PKW die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Bei Fahrzeugen, die mehr als 3,5, aber weniger als 7,5 Tonnen wiegen, liegt die Höchstgeschwindigkeit, die auf Autobahnen einzuhalten ist, bei 100 km/h. Modelle, die über 7,5 Tonnen wiegen, müssen die Geschwindigkeit noch einmal drosseln. Für sie gilt 80 km/h als Maximum.
Wer nicht nur mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sondern sich dazu entschließt, an den Camper noch einen Anhänger zu montieren, muss sein Fahrverhalten noch einmal anpassen. Auch hier gibt es aber eine klare Unterscheidung zwischen Fahrzeugen mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und solchen, die mehr wiegen. Für leichte Camper unter 3,5 Tonnen ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h bindend, wenn sie mit Anhänger unterwegs sind. Schwerere Modelle, die über 3,5 Tonnen auf die Waage bringen, dürfen mit Anhänger maximal 60 km/h fahren.
Entscheidend ist hier natürlich, wie der Einzelne seine Reise plant und wie die Tour im Detail aussieht. Wer mit dem eigenen Camper lediglich einen Campingplatz am Wunschort ansteuern möchte, kann problemlos pro Tag mehrere hundert Kilometer zurücklegen. Hier sind Strecken von 500 bis 600 Kilometer pro Tag nicht selten. Anders sieht es aber aus, wenn eine Rundreise angedacht ist. Hier gilt es eine gute Mischung aus Fahrstrecke und längeren Pausen zu finden. Ideal ist es in diesem Fall, wenn rund 200 Kilometer pro Tag eingeplant werden. So lässt sich zwar eine größere Distanz zurücklegen, es besteht aber immer noch die Möglichkeit genügend anzusehen und zu verschnaufen.
Wie schnell sich mit dem eigenen Camper 100 Kilometer zurücklegen lassen, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Entscheidend sind zum einen die Erfahrung und das Ziel, das der Fahrer hat. Zum anderen kommt es aber auch darauf an, wie die Beschaffenheit der Straße ist und ob es auf dem Streckenverlauf Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt. Auf gut asphaltierten Strecken können in einer Stunde meist problemlos 100 Kilometer zurückgelegt werden. Auf Schotterpisten müssen hierfür dagegen mehrere Stunden eingeplant werden. Generell sollte der Zeitplan mit dem Camper nicht zu eng geschnürt sein. Erfahrene Wohnmobilfahrer planen selbst auf gut ausgebauten Strecken etwa 1,5 Stunden für 100 Kilometer ein. So ist immer ein gewisser Spielraum für Verzögerungen und Pausen vorhanden.
Die in Deutschland vorhandenen Lenkzeiten, die unter anderem die maximale Fahrzeit von LKW-Fahrern oder auch Busfahrern vorschreiben, gelten ausschließlich im gewerblichen Verkehr. Wer mit dem Wohnmobil privat unterwegs ist, muss hier auf keinerlei Einschränkung achten. Trotzdem sollten die Fahrzeiten und die Dauer, in denen der Camper gelenkt wird, nicht allzu lang sein, denn die Konzentrationsfähigkeit sinkt auf langen Fahrten sukzessive, sodass das Unfallrisiko deutlich steigt.
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